Nach dem in der vergangene Woche gestellten Insolvenzantrag der Port Olpenitz GmbH scheint es großes Interesse bei potenziellen Investoren an dem Projekt zu geben. Der vorläufige Insolvenzverwalter Rainer Eckert sei bereits mit seinem Team vor Ort.

Eckert betonte, dass die Befürchtungen von Handwerksbetrieben aus der Region, sie könnten auf Rechnungen sitzen bleiben, durchaus berechtigt seien. Dies sei jedoch im Allgemeinen bei Insolvenzverfahren zu erwarten. Eckert sprach von einigen Baubetrieben, die noch ausstehende Forderungen haben, jedoch machte er keine Angaben zu der Höhe der ausstehenden Verbindlichkeiten der Olpenitz GmbH. In den Medien ist zurzeit von knapp 30 Millionen Euro die Rede. Diese ist nach Ansicht Eckerts jedoch eher zu niedrig als zu hoch. Der Geschäftsführer der städtischen Wirtschaft und Touristik Kappeln GmbH, Jürgen van Schöll, geht davon aus, dass das Projekt fortgeführt werden wird. Er sprach von einem ernsthaften Interesse von Investoren und zeigte sich somit vorsichtig optimistisch.

Der an der Schleimündung gelegene Ferienpark war seit Anfang 2010 im Bau. Die Olpenitz GmbH wollte in dem ehemaligen Marinegelände bei Kappeln ein Ferienresort mit rund 1.000 Immobilien bauen. Für den Ferienpark hatten bereits 2005 Planungen vorgelegen, da die Marine das Gelände ein Jahr später nach 40 Jahren den ehemaligen Stützpunkt verlassen hatte. Geplant waren im Wert von 500 Millionen auf mehr als 150 Hektar, wovon 66 Hektar Wasserfläche waren, rund 1.000 Ferienhäuser. Außerdem sollte eine Marina mit 2.500 Liegeplätzen, Restaurants, Hotels und anderen Geschäften entstehen. Ende 2010 war das erste Ferienhaus sogar schon an die Besitzer übergeben worden.

In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den beiden Investoren, dem Immobilienunternehmer Jaska Harm und der American Reality Investors Inc., gekommen. Harm legte Anfang Oktober sein Amt als Geschäftsführer der Port Olpenitz GmbH nieder. Die Amerikaner halten 90 Prozent der Anteile der GmbH.

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