Ein in die Jahre gekommenes Gebäude zu sanieren, erfordert neben finanziellen Mittel auch Geduld und Information. Der tatsächliche Zustand einzelner Gewerke kann im Verborgenen liegen und zu bösen Überraschungen führen. Wenn Sie vor der Aufgabe einer Sanierung stehen, sollten Sie daher einige Dinge beachten.
Der Außenbereich ist die erste Baustelle
Am Anfang einer erfolgreichen und nachhaltigen Sanierung steht eine gründliche Bestandsaufnahme. Wenn Sie nicht selbst über ausreichende Expertise verfügen, empfiehlt sich die Einschaltung eines Architekten oder Sachverständigen für das Bauwesen. Handwerker eignen sich dafür eher nicht, da sie Reparaturaufträge erhalten möchten. Beginnen sollten Sie bei der Außenhaut des Gebäudes.
Die Dacheindeckung muss auf Reparaturen oder eine Erneuerung überprüft werden. Dach und Fassade benötigen neben Dichtigkeit auch eine zeitgemäße Wärmedämmung. Bei einer Erneuerung erleichtert sich die Einbringung für Dämmstoffe. Im Dach sind Dämmungen aus Styropor oder Dämmmatten empfehlenswert. Fassaden werden häufig mit geschäumten Platten und Styropor gedämmt.
Die Fenster werden am besten gleichzeitig mit der Fassade erneuert. Oft vergessen wird die Abdichtung gegen den Erdboden. Feuchtigkeitsschäden an Kellerwänden müssen beseitigt werden und eine neue Abdichtung erfolgen. Das ist durch Außendichtung des Mauerwerkes oder Tränken mit Kunststoffen möglich. Eine Wärmedämmung der Kellerdecke gegen Wärmeverlust des Fußbodens im Erdgeschoss ist meistens sinnvoll.
Innensanierung von Heizung, Elektro- und Sanitäranlagen
Der Austausch alter Heizungsanlagen gegen moderne Geräte kann auch den Wechsel des verwendeten Energieträgers bedeuten. Dabei ist auf die Beschaffenheit und den Zustand des Schornsteines zu achten. In viele Schornsteine muss beim Umstieg auf eine neue Heizung ein Edelstahlrohr zur Querschnittsverringerung eingezogen werden. Eine Durchfeuchtung und Versottung ist sonst unausweichlich. Wärmepumpen als Alternative sollten geprüft werden. Rohre und Heizkörper müssen auf Erneuerung oder Weiterverwendung geprüft werden.
Der Umbau auf eine Fußbodenheizung ist eventuell möglich. Die Elektroinstallation sollte mit 3-Phasen versehen sein, sonst sind zeitgemäße Installationen kaum möglich. Anzahl und Lage von Steckdosen sollten dem Bedarf angepasst werden. Die Verlegung von Kabeln für Medienversorgung mit Internet und TV muss durchdacht werden. Später zahlt sich das durch wenig herumliegende Kabel aus.
In Küchen und Sanitäranlagen ist eine Inspektion der Abflussrohre unerlässlich. Oft nützt eine Sanierung nichts, wenn in der Wand und im Boden veraltete und fast unbrauchbare Rohre liegen. Eine Sanierung von Badezimmern erfordert fachmännische Arbeit von Fliesenlegern und Installateuren.
Nur wenige Heimwerker verfügen über ausreichende Fähigkeiten, ein Badezimmer fachgerecht zu bauen. Bauherren sind gut beraten, schwierige Arbeiten an Fachbetriebe zu vergeben. So erhalten Sie auf die Ausführung eine Garantie und tragen das Risiko nicht selbst.