Stehen die zwei größten US-Hypothekenfinanzierer vor der Pleite? Dieses Gerücht hatte am gestrigen Freitag nicht nur die internationalen Finanzmärkte bewegt. Auch die US-Regierung, allen voran Finanzminister Paulson, führte erneut Krisengespräche, an denen auch die zuständigen Aufsichtsbehörden beteiligt waren.
Die Rede ist hier von den beiden US-Hypothekenfinanzierern Fannie Mae (WKN 856099, ISIN US3135861090) und Freddie Mac (WKN 876872, ISIN US3134003017).
US-Branchenführer Fannie Mae und die Nummer zwei, Freddie Mac, stehen hinter mehr als der Hälfte aller Hypotheken in den USA. Schon jetzt belasten ihre Probleme die ohnehin gebeutelten Finanzmärkte massiv. Ein Ausfall wäre laut Experten kaum verkraftbar.
Zusammen haben beide Unternehmen innerhalb von neun Monaten Abschreibungen in Höhe von etwa 11 Milliarden US-Dollar hinnehmen müssen. Es wird befürchtet, dass die beiden Unternehmen die Krise nicht aus eigener Kraft überstehen werden. Denn die Beschaffung von dringend benötigtem Fremdkapital ist durch die aktuellen Insolvenzgerüchte überaus schwer geworden.
Laut Medienberichten käme auch eine staatliche Übernahme zur Rettung der beiden US-Hypothekenfinanzierer in Frage. Sollte dies jedoch geschehen wären die Aktien faktisch nichts mehr wert. Doch da beide Institute über sehr hohe Außenstände verfügen käme angeblich eine mögliche komplette Verstaatlichung nicht in Frage. Denn dies würde die Staatsverschuldung noch weiter in die Höhe treiben.
Die Aktien der beiden US-Hypothekenfinanzierer stehen aktuell auf einem historischen Tief. Beide Aktien waren am gestrigen Handelstag zeitweilig mit knapp 50 Prozent im Minus.
Chart Fannie Mae (Frankfurt)
Chart Freddie Mac (Frankfurt)
Wie ernst die Lage auf dem US-Hypothekenmarkt ist zeigt die US-Hypothekenbank Indy Mac. Das in Kalifornien ansässige Unternehmen wurde am Freitag von der zuständigen US-Aufsichtsbehörde dichtgemacht.
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