Der Keller bietet in vielen Fällen eine Platzreserve, wenn die Zimmer des Hauses nicht mehr ausreichen. Der Ausbau eines Kellerraumes zu einem vollwertigen Wohnraum ist zwar nicht immer möglich, aber eine Nutzung zum Bastelzimmer, Arbeitszimmer oder Büro ist häufig sinnvoll und auch realisierbar.
Bauordnung und rechtliche Vorraussetzungen
Es macht Sinn, sich vor Beginn der Arbeiten einmal mit den Baubehördern zu unterhalten, ob gegen Ihr Projekt irgendwelche Bedenken bestehen oder ob Sie hierfür eine Genehmigung einholen müssen. Echte Wohn- und Aufenthaltsräume benötigen bestimmte Voraussetzungen, die je nach Bauordnungsgesetz (also von Bundesland zu Bundesland) unterschiedlich sind. Hat Ihr Keller die erforderliche Deckenhöhe? Sind die Räume hell genug, das heißt, haben sie genügend Fenster? Kann man von diesen Fenstern nach außen schauen oder liegen sie in Lichtschächten?
Kellerisolierung
Von den rechtlichen zu den technischen Gegegebenheiten, die den Kellerausbau betreffen: Ist Ihr Keller ausreichend trocken, um ihn für Wohnzwecke oder auch als Büro und Arbeitszimmer nutzen zu können? Alte Häuser wurden oft ganz ohne oder zumindest mit nicht ausreichender Kellerisolierung gebaut. Das bedeutet, dass Feuchtigkeit durch alle Bauteile eindringen kann, die mit dem Erdreich Kontakt haben. Kellerwände wären in diesem Fall von Außen mit einem entsprechenden Isolieranstrich zu versehen. Was bedeutet, dass die Wände freigegraben werden müssen. Noch problematischer ist es, eine nachträgliche Horizontalisolierung gegen ausfsteigende Feuchtigkeit einzubringen. Es ist sehr empfehlenswert, den Keller durch einen Fachmann beurteilen zu lassen. Achten Sie bei der Wahl des Fachmanns darauf, dass er produktunabhängig berät. Gerade im Bereich Kellertrockenlegung gibt es viele Methoden, die nicht unbedingt zu einem trockneren Keller führen.
Wärmedämmung
Selbst wenn Ihr Keller bisher nicht feucht ist, sollten Sie nicht sofort Tapete und Teppichboden kaufen und einfach loslegen. Ein zweites technisches Problem des Kellerausbaus lauert nämlich im Verborgenen: Kellerwände sind (meist) nicht wärmegedämmt. Was auch nicht erforderlich ist, solange der Raum nicht geheizt und zu Aufenthaltszwecken genutzt wird. Nutzen Sie einen solchen Raum jedoch als geheiztes Wohn- und Arbeitszimmer, bleiben die Außenwände dennoch immer die kältesten Flächen im Raum. Problematisch wird es, wenn Sie vor solchen ungedämmten Kelleraußenwänden Bücherragele, Kleiderschränke oder ähnliches aufbauen: In der warmen Luft des Raumes befindet sich Feuchtigkeit, die sich (im Verborgenen) an diesen kalten Flächen als Tauwasser ansammelt. Die Wand wird feucht, die Schrankrückwände sporig.
Kellerausbau ohne Komplettsanierung
Wenn man seinem Keller keine Komplettsanierung (einschließlich Isolierung und Dämmung) angedeihen lassen möchte, sollte man während der Nutzung darauf achten, dass (Außen-) Wände frei von Möbeln und Wandverkleidungen bleiben. So kann die Luft besser zirkulieren und Sie haben stets ein Auge auf mögliche Feuchtigkeitsschäden.
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