Mieter können Wohngeld beantragen, wenn sie aufgrund ihrer Einkommensverhältnisse nicht in der Lage sind, die Miete alleine zu tragen.

Der Staat zahlt Wohngeld an diejenigen, die aufgrund ihrer Einkommensverhältnisse allein nicht in der Lage sind, eine angemessene Wohnung zu bezahlen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Wohnung in einem Altbau oder in einem Neubau liegt, ob sie mit öffentlichen Mitteln gefördert oder freifinanziert ist. Allerdings kommt Wohngeld nicht automatisch ins Haus. Voraussetzung ist ein Wohngeldantrag. Beim Ausfüllen des Formulars können Mietervereine oder die örtlichen Wohngeldstellen helfen.

Ob und wie viel Wohngeld gezahlt wird, hängt ab von der Familiengröße, dem Familieneinkommen, der Mietbelastung und dem Wohnort. Bei der Familiengröße zählen alle zum Haushalt gehörenden Familienmitglieder mit, also Ehepartner, Kinder, Eltern, Enkel sowie auch Nichten und Neffen. Beim Familieneinkommen müssen die Einnahmen aller Familienmitglieder errechnet werden. Hierzu gehören Gehalt, Weihnachts- und Urlaubsgeld, Renten und Arbeitslosengeld. Hiervon dürfen Freibeträge für Werbungskosten, Kindergeld und bestimmte Unterhaltsverpflichtungen abgezogen werden. Schwerbehinderte und Alleinerziehende haben zusätzliche Freibeträge, genauso wie Kinder zwischen 16 und 24 Jahren. Als allgemeine Freibeträge können Arbeitslose 6 Prozent, Rentner 10 Prozent, Beamte 20 Prozent und Arbeitnehmer 30 Prozent abziehen. Bei der Mietbelastung zählt alles mit, was der Mieter für seine Wohnung zahlen muss, also Miete und Nebenkosten bis auf die Heiz- und Warmwasserkosten. Zusätzlich müssen aber noch Mietobergrenzen berücksichtigt werden. Diese Obergrenzen richten sich nach Alter und Ausstattung der Wohnung sowie nach einer Mietenstufe, in der alle Städte und Kreise eingruppiert worden sind.

Die Höhe des Zuschusses kann in speziellen Wohngeldtabellen abgelesen werden. Wohngeld wird von den zuständigen Ämtern in der Regel jeweils für zwölf Monate bewilligt.

Ähnliche Beiträge

  • Bunte Wände sind beim Auszug nicht erlaubt Mieter, die beim Auszug ihre Wohnung mit bunten Wänden zurückgeben, müssen Schadensersatz zahlen. Mieter, die zu Schönheitsreparaturen verpflichtet sind und beim Auszug renovieren, müssen die Wohnung in farblich neutralen Tönen […]
  • Mietrecht: Aufhebungsvertrag Für Mieter, die kurzfristig ihre Wohnung wechseln müssen, erweist sich eine dreimonatige Kündigungsfrist oftmals als Problem. Hierzu ist ein Mietaufhebungsvertrag empfehlenswert. Muss ein Mieter von heute auf morgen in eine andere […]
  • Mietrecht: falsche Wohnungsgröße Oftmals stimmen die im Mietvertrag genannten Quadratmeterzahlen nicht mit der tatsächlichen Wohnungsgröße überein. Die daraus resultierenden Rechte des Mieters hängen vom Ausmaß der Flächenabweichung ab. Nach Schätzungen des Deutschen […]
  • Mietrecht: Hausrecht Der Mieter hat das alleinige Hausrecht an der gemieteten Wohnung. Das Hausrecht besitzt ausschließlich der Mieter. Nur er darf entscheiden, wer die Wohnung betreten darf und wer nicht. Demzufolge darf der Mieter Dritte - notfalls mit […]
  • Mietrecht: Maklerprovision Eine Maklerprovision darf höchstens zwei Monatsmieten betragen, ohne Nebenkostenvorauszahlung, plus Mehrwertsteuer. Allerdings gibt es Regelungen dafür, wann ein Makler bezahlt werden muss. Ein Makler darf für die erfolgreiche […]
  • Wohnkosten auf dem Höchstwert Die Wohnkosten in Deutschland sind derzeit auf einem Rekordniveau. Nun liegt es an der Bundesregierung, dies durch ein neues Mietrecht zu ändern. Wohnen wird in Deutschland immer teurer. Mieter zahlen durchschnittlich bereits mehr als […]
  • Thema Mietrecht: die richtige Nutzung des Hausflurs Viele Mieter nutzen den Hausflur zum Abstellen von Gegenständen. Jedoch ist diese Nutzung im Allgemeinen nicht erlaubt. Die Hausflure in Mietswohnungen werden regelmäßig von den Mietern dazu genutzt, Kinderwagen, Laufschuhe oder andere […]
  • Mietrecht: Schönheitsreparaturen Dem Gesetz zufolge sind Schönheitsreparaturen Sache des Vermieters. Demzufolge muss kein Mieter bei Auszug die Wohnung renovieren. Der Mieter muss nur renovieren, wenn im Mietvertrag eine wirksame Schönheitsreparaturklausel vereinbart […]
  • Neues Mietrecht noch in diesem Jahr? Die Bundesregierung will das bestehende Mietrecht noch in diesem Jahr ändern. Die Bundesregierung hatte im November des vergangenen Jahres den Entwurf eines Mieteränderungsgesetztes vorgelegt. Zum einen soll die energetische […]
  • Berechtigte Fragen des Vermieters bei der Wohnungssuche Die Wohnungssuche kann schnell zu einem bewerbungsähnlichen Vorstellungsgespräch werden. Häufig müssen die Interessenten Fragebögen ausfüllen und werden von den Vermietern mit Fragen durchlöchert. Da die Mieter allerdings ein Recht auf […]